Bildungsgang Zahntechnik
Ein Beruf mit „Biss“
Die Ausbildung im Überblick
- Zahntechniker/in ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.
- Zahntechniker/innen fertigen und reparieren
festsitzenden und herausnehmbaren Zahnersatz sowie
zahn- und kieferregulierende Geräte.
In der Ausbildung zur Zahntechnikerin/zum Zahntechniker wird ein einzigartiger und sehr vielfältiger Beruf erlernt. Es geht um den Erwerb von fundiertem zahntechnischem Wissen. Bei der Anfertigung von Zahnersatz werden verschiedene Metalle, Keramik, Kunststoffe und viele weitere Werkstoffe verarbeitet.
Das wichtigste Werkzeug hierbei sind die eigenen Hände. Das Gefühl für Formen und Farben, aber auch die eigene Kreativität sind entscheidend für die Herstellung des individuellen Zahnersatzes für Patienten.
In der Zahntechnik gibt es aber auch immer mehr Computerarbeitsplätze, denn zahlreiche Arbeiten werden heute digital am Computer konstruiert. Dafür wird das Modell eines Gebisses oder zahnlosen Kiefers eingescannt und anschließend am PC bearbeitet. Die eigentliche Fertigung erfolgt zunehmend per CNC-Fräsmaschine oder 3D-Druck.
Ausbildungsablauf
Die duale Ausbildung dauert regulär dreieinhalb Jahre, kann aber auf besonderen Antrag verkürzt werden (meist um 6 Monate). Im 2. Ausbildungsjahr (nach etwa eineinhalb Jahren) findet eine Zwischenprüfung statt, die den aktuellen Lernstand erhebt. Zum Abschluss gibt es die Gesellenprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Trier. Sie besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil.
Berufsschulunterricht
An der Carl Benz Schule Koblenz gibt es schon seit vielen Jahren eine Berufsschule Zahntechnik. Angehende Zahntechniker/innen besuchen die Berufsschule wöchentlich an ein bis zwei festgelegten Tagen.
Der Schwerpunkt schulischer Ausbildung liegt im berufsbildenden Unterricht. Die theoretische Ausbildung in der Berufsschule setzt sich aus 13 Lernfeldern zusammen. Hierbei ist auch das Erlernen der Fachsprache wichtig, um sich mit Zahnärztinnen und Zahnärzten im Fachgespräch, aber auch in Formularen professionell austauschen und ausdrücken zu können.
Zusätzlich ergänzen folgende allgemeinbildende Fächer die zu erwerbende professionelle Handlungskompetenz: Deutsch, Religion und Sozialkunde/Wirtschaftslehre (SoWi).
Welcher Schulabschluss wird erwartet?
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein.
Zahntechniker/innen finden Beschäftigung
- in zahntechnischen Laboren (Dentallaboren),
- in Laboren von Zahnarztpraxen (Praxislaboren) oder auch
- in Zahnkliniken, dentalen Fräszentren oder der Dentalindustrie
Wichtige Info:
Momentan läuft ein Neuordnungsverfahren für die Ausbildung zum Zahntechniker/zur Zahntechnikerin. In diesem werden die Lernfeldinhalte auf die neuen Anforderungen angepasst. Die neue Ausbildungsverordnung soll am 1. August 2022 in Kraft treten. Die Überarbeitung der Ausbildungsordnung ist erforderlich, da die aktuelle Ordnung von 1997 ist.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich viel verändert – auch im Bereich der Zahntechnik. Zahntechniker/innen arbeiten mittlerweile mit neuen Technologien, Werkstoffen und Verfahren. Auch die Digitalisierung spielt eine zunehmende Rolle. Außerdem gibt es einen vermehrten Einsatz der Implantologie. Das alles soll im Rahmen des Neuordnungsverfahrens in der Ausbildungsverordnung verankert werden.