Bildungsgang Straßenbau
Berufsbild Straßenbauer/-in
Die Hauptaufgabe des Straßenbauers und der Straßenbauerin ist die bauliche Erstellung von Fern- und Nahverkehrsstraßen, Wegen, Plätzen und den dazu gehörigen Nebenbauwerke wie zum Beispiel Lärmschutzwälle, Entwässerungseinrichtungen und Rohrleitungssysteme. Ein zweites Standbein des Straßenbaus ist die bauliche Instandhaltung, Instandsetzung und Erneuerung von Asphalt-, Pflaster- und Betonstraßen.
Die Beschäftigten des Straßenbaus tragen dazu bei, dass durch Neubauten und Straßeninstandhaltungsmaßnahmen der Wirtschaftsstandort Deutschland erhalten bleibt. Der heutige Güter- und Personenverkehr wäre ohne den Beruf des Straßenbauers unvorstellbar.
Voraussetzungen für die Berufsausbildung
Es wird ein Ausbildungsverhältnis mit einem Betrieb geschlossen. Der Betrieb meldet den Auszubildenden an der zuständigen Schule für den Berufschulunterricht an.
- guter Hauptschulabschluss
- technisches und handwerkliches Verständnis
- körperliche Belastbarkeit und Interesse
Ausbildung
3 Jahre (Straßenbauerin/Straßenbauer)
2 Jahre (Tiefbaufacharbeiterin/Tiefbaufacharbeiter)
Die Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb, der Berufsschule und überbetrieblicher Ausbildungszentrum, wie der HWK Koblenz, statt.
Der aktuelle Blockplan befindet sich auf der Seite unten.
Unterrichtsfächer
Der Unterricht gliedert sich in folgende allgemeinbildende Fächer auf: Deutsch, Religion, Sport und Wirtschaftslehre und Sozialkunde. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt im berufsbildenden Unterricht. Dieser ist wie folgt gegliedert:
1. Ausbildungsjahr (Sammelklassen, d.h. alle Bauberufe)
- Einrichten einer Baustelle
- Erschließen und Gründen eines Bauwerkes
- Mauern eines einschaligen Baukörpers
- Herstellen eines Stahlbetonbauteils
- Herstellen einer Holzkonstruktion
- Beschichten und Bekleiden eines Baukörpers
Praktische und theoretische Zwischenprüfung Tiefbaufacharbeiter/-in
2. Ausbildungsjahr (Straßenbauer/-in und Tiefbaufacharbeiter/-in)
- Bauen einer Erschließungsstraße
- Herstellen eines Erddammes
- Einbauen einer Rohrleitung
- Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen
Praktische und theoretische Zwischenprüfung Straßenbau/-in oder Abschlussprüfung Tiefbaufacharbeiter/-in
3. Ausbildungsjahr (Straßenbauer/-in)
- Bauen einer Asphaltstraße
- Herstellen einer Pflasterdecke aus Naturstein
- Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton
- Instandsetzen einer Straße
Praktische und theoretische Gesellenprüfung Straßenbauer/-in
Am Ende des 3. Ausbildungsjahres werden eine theoretische und eine praktische Gesellenprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer oder der Industrie- und Handelskammer abgeleistet. Nach bestandener Prüfung wird der Facharbeiterbrief (Tiefbaufacharbeiterin/Tiefbaufacharbeiter) oder Gesellenbrief (Straßenbauer/Straßenbauerin) ausgestellt.
Die Prüfungstermine werden schriftlich und rechtzeitig durch die Handwerkskammer oder Industrie- und Handelskammer mitgeteilt.
Unterrichtskonzept
Die Ermöglichung von selbstgesteuerten und selbstreflexiven Lernprozessen steht im Mittelpunkt des Unterrichtes im Bildungsgang Straßenbau.
Im Zentrum der Unterrichtsgestaltung steht die Projektarbeit. Die Projekte sind aus der Berufspraxis der Auszubildenden abgeleitet und erstrecken sich über jeweils einen Lernbereich (Lernfeld).
Die Projekte gliedern sich in situationsbezogene Arbeitsaufträge. Diese dienen den Auszubildenden als Orientierung, indem sie den Handlungsrahmen des Projektes darstellen.
Die Arbeitsaufträge werden durch situativ weiterführende Lernmaterialien, wie z.B. LernJobs, didaktisierte Texte sowie Angebote des E-Learnings konkretisiert.
Der Unterricht wird durch die Lehrkräfte des Bildungsgangs Straßenbauer gemeinsam vorbereitet, durchgeführt und reflektiert sowie nachbereitet. Die Kooperation zwischen den Lehrkräften wird in Form einer didaktischen Jahresplanung zusammengeführt. Die didaktische Jahresplanung bildet den methodischen und zeitlichen Rahmen der Projektarbeit ab und stellt die Stufen der Kompetenzentwicklung der Auszubildenden dar.
Prämiertes Konzept
Im Rahmen des vom RKW Kompetenzzentrums durchgeführten Wettbewerbes „Auf IT gebaut“ wurde das Unterrichtskonzept des Bildungsganges Straßenbau der Carl Benz Schule mit dem dritte Platz im gewerblich-technischen Bereich ausgezeichnet. Erfolgreich setzte es sich gegen 50 eingereichte Beiträge in insgesamt vier Wettbewerbskatergorien durch.
Die Kollegen wurden am 17. Januar 2017 durch die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie Frau Iris Gleicke (Bild rechts) auf der Messe „Bau 2017“ in München für ihr Konzept ausgezeichnet.
Anlage I – Projektaufgabe mit Jahresplanung
Anlage II – LernJob Achtelmetermaß
Anlage III – LernJob Kuppenausrundung
Anlage IV – Didaktisierter Text
Anlage VIII – Schülerbefragung
Schulbücher und Arbeitsmaterialien
In unserem Unterricht sind folgende Bücher des Verlages Handwerk und Technik eingeführt:
1. Ausbildungsjahr
Lernfeld Bautechnik – Grundstufe
Verlag: Handwerk und Technik
ISBN: 978-3-582-52634-2
Tabellenbuch Bau
Verlag: Handwerk und Technik
ISBN: 978-3-582-10201-0
Wirtschafts- und Sozialkunde
Verlag: Europa Lehrmittel
ISBN: 978-3-8085-8359-3
2. und 3. Ausbildungsjahr
Lernfeld Bautechnik – Fachstufe
Verlag: Handwerk und Technik
ISBN: 978-3-582-74873-7
Weiterhin benötigt Sie, neben Hefter und Schreibzeug, folgende Arbeitsmaterialien
- Schülermäppchen mit farbigen Stiften, Füller oder Kugelschreiber und Textmarker
- stabiler Ringordner mit Register und karierten Blättern
- Taschenrechner mit Winkelfunktionen, Wurzel etc.
- Druckbleistifte (0.7 / 0.5 / 0.3 mm; bzw. 2H / HB / 2B) und Radiergummi
- Zeichengeräte (Lineal 30 cm, Geo-Dreiecke 16cm und 25 cm, Zirkel)
- Zeichenplatte DIN A4 (Empfehlung)
- Ggf. Sportsachen (Sporthose und Hallenschuhe)
- Mediengeld: 5.00 €
Ausbildungsbegleitende Hilfen
Die ausbildungsbegleitenden Hilfen (kurz abH) sind ein kostenfreier Nachhilfeunterricht für Auszubildende, deren Berufsausbildung aufgrund schulischer Leistungen gefährdet ist. Die Auszubildenden erhalten nach Beruf und Ausbildungsjahr differenzierten Förderunterricht sowie bei Bedarf eine sozialpädagogische Begleitung.
Das BWRW Bildungswerk in Koblenz bietet die ausbildungsbegleitenden Hilfen an.
Förderung von Migranten
Seit dem Schuljahr 2017/2018 absolvieren auch Auszubildende mit Migrationshintergrund (z.B. Syrien und Afghanistan) an unserer Schule eine Ausbilung im Baubereich.
Diese Auszubildenden besitzen häufig große Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Zur Förderung dieser Auszubildenden bietet wir in Kooperation mit dem FUNK-Projekt der Universität Koblenz Landau zweimal pro Woche einen fachsprachlichen Fördeunterricht an. Weiterhin unterstützen engagierte Mitschüler die Migranten während des Unterrichtes.
Neben den schulischen Angeboten ist es unerlässlich, dass die Auszubildenden eigenständig parallel zur Ausbildung ihre Sprachkenntnisse verbessern. Folgende Angebote empfehlen wir hierfür:
„Einstieg Deutsch“ – Sprachlern-App
Die App „Einstieg Deutsch“ des Volkshochschul-Verbands ist ein kostenlose Sprachlernapp für Migranten. Das Lernprogramm für Einsteiger ist selbsterklärend und leicht bedienbar. Es bietet vollständige Übersetzungen in zehn Sprachen (Arabisch, Dari, Englisch, Farsi, Französisch, Kurmanci, Paschtu, Tigrinya, Türkisch und Urdu) und kann auch offline genutzt werden.
Duolingo – Sprachlern-App
Duolingo ist ein kostenloses Programm zum spielerischen Erlernen von Sprachen. Duolingo wurde mehrfach ausgezeichnet und bietet Kurse auf verschiedenen Niveaustufen an. Das Programm ist Online oder auch als App für alle Plattformen verfügbar.
Um auf die Deutschkurse zugreifen zu können, muss im Menü „Sprache“ z.B. arabisch ausgewählt werden.
Goethe Institut
Das Goethe Institut bietet auf ihrer Internetseite kostenlose Lernmodule für alle Sprachniveaus an. Weiterhin können auf der Homepage verschiedene Apps zum „Deutschlernen für Geflüchtete“ kostenfrei heruntergeladen werden.
Berufsbezogene Deutschsprachförderung der BAMF
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (kurz BAMF) bietet für Flüchtlinge die eine Ausbildung suchen oder absolvieren verschiedene kostenfreie Sprachkurse zur berufsbezogenen Deutschsprachförderung an. Ansprechpartner sind die Betreuer in den Jobcentern oder Arbeitsagentur.
Sprachkurse der VHS
Die deutsche Sprache lernt man am besten in der Gruppe im Austausch mit anderen Mitmenschen. Vor diesem Hintergrund ist der Besuch eines Sprachkurses empfehlenswert. Die Volkshochschule Koblenz bietet Sprachkurse „Deutsch als Fremdsprache“ für verschiedene Sprachniveaus an. Die Kurse kosten je nach Modullänge 65,00 bis 85,00 € (11 bis 14 Doppelstunden).
Einstufungstests
Der Klett Verlag bietet online Einstufungstests für „Deutsch als Fremdsprache“ an. Die Einstufungstest helfen bei der Auswahl der richtigen Angebot zur Sprachförderung.
Ansprechpartner
Abteilungsleiter Dr. Georg Humborg
Fachlehrer
Herr Grabe (Bautechnik und Physik)
Prüfungsausschuß Betonbauer (HWK)
Herr Schorr (Bautechnik und Sport)
Prüfungsausschuss Baufachwerker (HWK)
Herr Holle (Bautechnik und Englisch)
Prüfungsausschuss Straßenbau (HWK)